ROTKLINKERMILIEU.
FRÜHER "ALL TO NAH", HEUTE NICHT WEIT GENUG ENTFERNT. LUXUSBAU ZWISCHEN BACKSTEIN- UND SOZIALVERORDNUNG.
AUSVERKAUF VOR BAUBEGINN
Wie einst die Brötchen der Bäckerei gingen in der Kirchenstraße 9 auch die Wohnungen weg wie warme Semmeln. Ausverkauf bei Neubauten – in begehrter Lage Standard. Dabei sind die Preise für Bauträgerprojekte in der Nähe von Elbe und Alster seit 2010 um durchschnittlich 30 % gestiegen
Es ist ein Solitär am Elbhochufer, nur wenige Schritte von Wasser und Fischmarkt entfernt. In lebendiger Citylage. Hanseatisch zurückhaltend und doch ungewöhnlich in der Linienführung. Attribute, die eine Käuferschicht anziehen, für die Altona als Wohngegend noch vor ein paar Jahren nicht standesgemäß gewesen wäre. Doch war Altona mit seinen roten Klinkersteinfassaden früher den Hanseaten "all zu nah", so ist es jetzt gefragt. Rote Klinkerriemchen sind es auch. Denn hier herrscht Milieuschutz.
Das Instrument der Erhaltungsverordnung kannte man bisher vor allem für das „weiße Hamburg“ mit seinen Jugendstilquartieren wie dem Generalsviertel oder Rotherbaum. Doch jetzt ist es das „rote Hamburg“, das Bauträger und Investoren in Altona mit klaren Ansagen versorgt. Die kommen nicht aus dem nur 600 Meter entfernten Rotlichtmilieu der Reeperbahn. Sondern werden per Gesetz für Baumaßnahmen im sogenannten „Rotklinkermilieu“ verordnet. Sternstunden für Ströher, denn der Schutz des Hamburger Backsteinerbes eröffnet einen großen Markt für Klinkerriemchen. Bei diesem Solitär haben sich die Hamburger LRW Architekten und Stadtplaner für einen Sonderbrand der Serie Zeitlos, Farbe „Eisenrost“, im DF entschieden. In Verbindung mit modernster Wärmedämmverbundsystem-Technik ein perfektes Team. Und das nicht nur für Neubauten, sondern auch für energetische Sanierungen. Der Eindruck der Backsteinfassade bleibt gewahrt und dennoch wird den aktuellsten EnEV-Anforderungen entsprochen. Ein Mietsgebäude aus den 1950ern mit günstigen Kleinstwohnungen und Bäckerei sollte für das markante Bauvorhaben weichen. Und so musste die Abriss- und Baugenehmigung für das 700 m²-Grundstück auch den Aspekten der Hamburger Sozialverordnung standhalten. Denn Altona hat sich zu einer begehrten Citylage entwickelt. Ein Gebiet mit starkem Aufwertungs- und Verdrängungsdruck. Alteingesessenen Bewohnerstrukturen gebührt hier Schutz. Denn nach Luxusmodernisierung oder Umwandlung in Eigentum sind die Wohnungen für sie meist nicht mehr erschwinglich. Für beide Seiten ein echtes Dilemma. Die Kirchenstraße 9 galt mit 23 Eigentumswohnungen, eigener Tiefgarage und der sich perfekt integrierenden Klinkerriemchenfassade allerdings als genehmigungswürdig.
INFO
Dank des besonderen Hochtemperaturbrandes sind die STRÖHER- Klinkerriemchen auch extrem widerstandsfähig, absolut lichtecht, witterungs- und farbbeständig und selbstverständlich mit 25 Jahren Frostsicherheitsgarantie ausgezeichnet.
Neben 1.000 m2 Klinkerriemchen wurden auch STRÖHER-Sonderformteile verarbeitet. Insgesamt kamen 10.000 Eckwinkel und 500 Sturzwinkel an der Fassade zum Einsatz.