ERFOLGREICHER DIALOG: ZWISCHEN GEBÄUDEN, BAUTRÄGERN, ARCHITEKTEN UND NACHBARN

Damit heikle Großprojekte erfolgreich werden, bedarf es vor allem erfahrener Architekten und Bauherren, denen es um mehr geht als um das Ausreizen von Baurecht und kostenoptimiertem Design. Da geht es um ein menschliches und ein architektonisches Miteinander. Aber mit Spitzdächern und Klinkerfassaden gelang Frieden zwischen alten und neuen Nachbarn – zumindest augenscheinlich.

Denn wenn gesellschaftliche Welten aufeinanderprallen, sorgen Spitzdächer und Klinkerfassaden wenigstens für eine augenscheinliche Beschaulichkeit und eine aufgelockerte Verdichtung.

Über drei Straßenzüge erstreckt sich die Mall Kingsbury. Wie zu einer großen Triangel geformt reihen sich die neuen Gebäudeblöcke mit Eigentumswohnungen, Geschäften und "speziellem Wohnraum" aneinander und wirken in Anbetracht der Umgebung eher sehr verdichtet. Was ohnehin schon optisch ein Dorn im Auge der Bewohner war, die hier seit Jahrzehnten in beschaulichen Doppel- und Reihenhäuschen mit Klinkerfassaden und Spitzdach ihre Form der Familienidylle leben, wurde auch nicht dadurch besser, dass gerade entlang dieses Straßenzuges der Gebäudeblock entstehen sollte, der für die Nutzung als städtische Sozialwohnungen bestimmt ist, um Obdachlosen und meist ausländischen Großfamilien ein Zuhause zu ermöglichen. Die reibungslose Genehmigung dieses Großprojektes war eine echte Herausforderung. Da konnte auch die Aussicht auf große neue Grün- und Spielflächen kaum besänftigen.

Doch das gerade im öffentlichen Bereich mehrfach preisgekrönte Londoner Architekturbüro Sheppard – Epstein – Hunter war bodenständig oder eben erfahren genug, zumindest architektonisch die alte mit der neuen Welt zu vereinen. Und so kam es zu einem Dialog zwischen der Architektur und den Nachbarn. Und zu einer Auflockerung der Fassade mit Keravette^® metallic schwarz – zumindest von einer der drei Seiten.